Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen by Arold Marliese

Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen by Arold Marliese

Autor:Arold, Marliese [Arold, Marliese]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-10-401293-3
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2012-02-14T05:00:00+00:00


Die Vampire, die zu Gast bei Tante Esmeralda waren, wachten gerade auf. Einige saßen schläfrig auf ihren Gästekisten und rieben sich die Augen. Manche machten Gymnastik, um nach dem stundenlangen Liegen in Schwung zu kommen.

Ella und Wolfi sahen sich zögernd um. Der Raum war sehr groß und düster. Spinnweben hingen von der Decke. Es gab heimelige Schimmelecken.

»Gibt’s schon Frühstück?«, fragte ein glatzköpfiger Vampir. Er erkannte Ella wieder und wusste, dass sie die Nichte von Esmeralda war.

»In ein paar Minuten«, antwortete Ella. »Meine Tante ist noch dabei, den Burghof aufzuräumen.«

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte durch den Raum, um Konrad ausfindig zu machen. Doch sie konnte ihn nirgends entdecken.

Plötzlich tippte jemand auf ihre Schulter. Ella zuckte zusammen und fuhr herum. Vor ihr stand Viktor von Barthenfels, Konrads Bruder. Bartstoppeln zierten sein Gesicht, er sah müde und erschöpft aus. Um seine Augen lagen dunkle Ringe, doch sein Blick war nach wie vor stechend.

»Hallo, Ella«, murmelte er. »Hast du zufällig meinen Bruder gesehen?« Er deutete auf eine leere Kiste. »Sein Bett ist unbenutzt. Ich fange an, mir Sorgen um ihn zu machen.«

»Ich habe Konrad getroffen, als ich gerade schlafen gehen wollte«, erzählte Ella. »Er lag in meiner Kiste – und da hab ich ihn rausgeschmissen.« Sie blickte zu Wolfi. »Anscheinend hat Konrad danach einen Spaziergang gemacht. Mein Werwolf hat jedenfalls gesehen, wie er in den Wald gegangen ist.«

»Nach Tagesanbruch«, ergänzte Wolfi.

Ella und Wolfi sahen Viktor neugierig an. Was würde er jetzt sagen? Er wusste doch, dass Tageslicht für einen normalen Vampir gefährlich war.

Aber Viktor kratzte sich nur ausgiebig unter den Achseln und gähnte. »Konrad hat Schlafstörungen«, murmelte er dann. »Deswegen macht er oft noch einen Spaziergang, bevor er ins Bett geht.«

»Aber es war schon hell«, betonte Ella. »Die Sonne ging auf. Warum kann Konrad bei Tag spazieren gehen? Und warum hat er Sommersprossen?«

»Er hat eine sehr empfindliche Haut«, antwortete Konrad. »Die Sprossen bekam er vor einigen Monaten. Ganz plötzlich. Es war Vollmond.«

»Konrad behauptet, er habe die Sommer- sprossen in einer Vollmondnacht bekommen?« Ella runzelte die Stirn. Sie glaubte kein Wort.

»Sag nicht immer Sommersprossen«, meinte Viktor. »Es sind Mondsprossen. Wir haben einen Spezialisten befragt, einen ehemaligen Arzt. Der sagt, dass Vampire mit empfindlicher Haut in manchen Vollmondnächten Mondsprossen bekommen können.«

»Mir hat Konrad erzählt, es seien Tattoos«, schnaubte Ella empört. »Er lügt! Und er hat dich auch angelogen, Viktor!«

Viktor schüttelte den Kopf. »Mein Bruder lügt nicht.«

»Das tut er doch!« Ella hätte am liebsten mit dem Fuß aufgestampft, doch sie beherrschte sich. »Du kannst mir also nicht sagen, warum Konrad bei Tag herumlaufen kann, ohne dass es ihm schadet?«

»Du musst dich täuschen«, sagte Viktor. »KEIN Vampir kann bei Sonnenschein spazieren gehen.«

Ella sah ein, dass sie auf diese Weise nicht weiterkam. Entweder wusste Viktor tatsächlich nichts oder er wollte nichts verraten.

»Gut«, sagte Ella. »Ich werde die Augen offen halten. Falls ich Konrad finde, sage ich dir Bescheid. – Komm, Wolfi.«

Die beiden verließen den großen Raum.

»Hier ist Konrad jedenfalls nicht«, fasste Ella zusammen. »Und Viktor sagt, dass Konrad seine Kiste gar nicht benutzt hat. Was meinst



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